Tropensturm Ana überschwemmt den Süden von Malawi




Im Süden ist quasi das ganze Land überflutet, Häuser und Saaten wurden weggespült und die Menschen fliehen in die Städte Nchalo, Chikwawa und Nsanje, wo sie Zuflucht suchen. Francis Folley von YCD in Nchalo berichtet, es gibt weder Nahrung noch sauberes Trinkwasser und viele Menschen schlafen auf der Hauptstrasse auf dem Asphalt, da diese etwas höher liegt und dadurch teilweise trocken bleibt. Letzten Sonntag informierte uns Francis, dass die Kirchen und Schulen, die nicht überflutet sind, Zufluchtsorte wurden und dass viele Menschen schon 2-3 Tage nichts mehr gegessen haben. Kurzerhand konnten wir letzte Woche CHF 2500.- zu YCD schicken. Francis und sein Team schafften es, nach Blantyre durchzukommen, Maissäcke zu besorgen, Mehl zu mahlen und zurück nach Nchalo zu bringen. Hier ist seinen Bericht Bericht von Francis verlinken. Im heutigen Zoom sagte er uns, dass ohne diese Aktion viele Menschen bereits verhungert wären. Sauberes Trinkwasser gibt es keines und die Leute trinken das Flutwasser, bekommen Durchfall und Fieber.
Im Internet fanden wir noch dieses kurze Video, das das Ausmass der Katastrophe zeigt:
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Leute brauchen dringend Nothilfe. Sie verhungern.
Die Regierung ist nirgends, auch andere NGO’s wurden bis jetzt in Nchalo nicht gesehen. Patimalawi ist bisher die einzige Organisation, die in Nchalo aktiv hilft.
Lasst uns weiterhelfen!
Hier eine kurze Factliste:
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Die knapp 800 Menschen die bisher Nahrung erhalten haben, sind etwa ¼ der insgesamt hilfsbedürftigen Menschen in und um der Kleinstadt Nchalo. Mit CHF 2500.- können diese Menschen für 10 Tage Nahrung erhalten.
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Es ist für Francis und sein Team möglich, in Blantyre Mais zu besorgen und zu mahlen. Obwohl die Strasse teilweise überflutet ist und von Blantyre abgeschnitten, können dank seinem Netzwerk die Maissäcke auf dem Kopf durch die überfluteten Strassenteile getragen und auf der anderen Seite weitertransportiert werden.
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Die Menschen brauchen:
- Nahrung für mindestens 2-3 Monate
- Ärztliche Versorgung (dringend)
- Saatgut
- Unterstützung im Aufbau der Häuser
- Benzin für Transporte und den Generator
Was macht Patimalawi?
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Mit Francis haben wir besprochen, dass er und sein Team sich darauf fokussieren, vorerst Nothilfe zu leisten (Nahrung zum Überleben und Plastikplanen für Notunterstände) und in einem zweiten Schritt, die Menschen zu unterstützen, den Wiederaufbau ihrer Häuser und ihrer Lebensgrundlagen in Angriff zu nehmen.
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Wir werden sämtliche Spenden umgehend zu YCD überweisen. Wir sind mit Francis im engen Kontakt, um die jeweils nächsten Schritte zu planen und an die Notlage anzupassen
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Wir senden diesen Newsletter auch an Ärzte ohne Grenzen, Unicef, Rotes Kreuz, und werden nachfragen, woran es liegt, dass bisher keinerlei ärztliche Versorgung in dem Gebiet angekommen ist (die Behandlung von Durchfallerkrankungen und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser wäre ja so dringend um Leben zu retten).
Waisenkinderprojekt
Mabanja olera

Überblick
Im März 2023 fegte der Tropenstrum Ana über Malawi hinweg und forderte über 500 Todesopfer. Die Infrastruktur des Landes war zu diesem Zeitpunkt noch geschwächt vom Tropensturm Freddie, der nur ein Jahr früher das Land heimsuchte.
Als die Zeltlager in Nchalo und Umgebung, in die sich die Bevölkerung geflüchtet hatte, aufgehoben wurde, stellte sich heraus, dass mindestens 30 Waisenkinder übriggeblieben sind. Francis Folley informierte uns, dass diese mit grosser Wahrscheinlichkeit, auf den Nchalo-Market ihr Überleben unter anderem mit Betteln sichern müssten. Das Wissen um den internationalen Kinderhandel liess auch noch schlimmere Varianten vermuten.
Zur Entscheidfindung und zum Aufbau des Projektes blieb nur wenig Zeit. Der Grundsatz war aber schnell klar: Wir wollten auch hier bei den Ressourcen ansetzen, die lokal vorhanden sind. Die pure Not aller betroffenen Familien verhinderte oft, dass die Kinder zusätzlich aufgenommen werden könnten. So bestand das Ziel darin, geeignete Familien zu unterstützen, die Kinder mit ihren eigenen zusammen aufzuziehen. Wichtig war uns von Beginn weg, dass wir jedes Kind zuverlässig bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr begleiten können.
Projektziel
Alle Betroffenen Kinder haben eine Pflegefamilie, die Verantwortung für ihr Aufwachsen übernimmt.
Zielerreichung
Dieses Ziel wurde sehr schnell erreicht. Die notwendigen SpenderInnen aus der Schweiz konnten sehr gut für dieses Engagement gewonnen werden, In Malawi gelang es Francis Folley aufgrund seiner guten Vernetzung in kurzer Zeit – mehrheitlich geeignete – Familien zu rekrutieren.
Zusätzlich zu den 30 ursprünglich betroffenen Kindern, wurden 20 Kinder in das Programm aufgenommen, die zu diesem Zeitpunkt aus anderen Gründen auf dem Nchalo-Market wohnten.
Anforderungen und Massnahmen
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Die Kinder werden bis zu ihrem 18. Lebensjahr unterstützt.
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Die Kinder erhalten alle eine angemessene Schulbildung (vgl. dazu Ausdehnung des Schulkind-Projektes)
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Die Familien können allen Kindern ein Aufwachsen ohne Hunger ermöglichen.
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Die Kinder erhalten alle die notwendige medizinische Versorgung.
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YCD überprüft die Platzierungen, unterstützt bei auftretenden Schwierigkeiten und ermöglicht Umplatzierungen, wenn diese unvermeidlich sind.
Ziele der Nachhaltigen Entwicklung



